Der naturwissenschaftliche Unterricht

Der naturwissenschaftliche Unterricht an der Waldorfschule beginnt in der 3. Klasse mit Epochen über Tier- und Pflanzenkunde; in der 6. Klasse kommt Physik hinzu und in der 7. Klasse Chemie.

In allen naturwissenschaftlichen Fächern gehen die Lehrer phänomenologisch vor: Sie lassen die Schüler die Erscheinungen im Experiment oder an der Natur selbst erleben. Sie begegnen den konkreten naturwissenschaftlichen Phänomenen, nicht rein gedanklichen Konstruktionen.

In der Oberstufe greifen die Fachlehrer naturwissenschaftliche Inhalte aus der Unter- und Mittelstufe auf und behandeln sie auf der Grundlage der neu erworbenen Fähigkeiten ihrer Schüler: Diese haben inzwischen gelernt zu abstrahieren.

Wenn sich die Schüler auf diese Weise die Naturgesetze erschlossen haben, erleben sie in der 11. Klasse Wert und Grenzen modellhafter Erklärungsmuster. Sie machen die Erfahrung, dass Modelle die Wirklichkeit nicht erschöpfend darstellen können.

Während der gesamten Schulzeit zeigen die Waldorflehrer ihren Schülern den Zusammenhang aller Lebensbereiche mit den Naturwissenschaften auf. So setzen sie die Tier- und die Pflanzenkunde mit der Menschenkunde in Beziehung; sie verbinden die Naturkunde mit Geographie, Geschichte und Chemie; sie zeigen die Zusammenhänge auf zwischen Chemie und Ernährung, zwischen Physik und industriellen Herstellungsverfahren.

Übersicht über die Lerninhalte (Schwerpunkte) im Fach Biologie

7. Klasse: Gesundheits- und Ernährungslehre

8. Klasse: Knochen- und Muskelsystem sowie Sinnesorgane des Menschen

9. Klasse: Anatomie und Physiologie des Knochen- und Muskelsystems, Bau der Sinnesorgane,

Vergleich der Anatomie von Mensch und Tier

10. Klasse: Innere Organe des Menschen, Blutkreislauf und Atmung, Hormonsystem, Nervensystem

11. Klasse: Mikroskopisches Praktikum, Zellenlehre, Genetik, Embryologie

12. Klasse: Zoologie, vergleichende Anatomie verschiedener Organe und Organsysteme, Evolution

In den Biologie-Fachstunden, die zusätzlich für die Schüler der Abiturvorbereitungsgruppe angeboten werden, folgen die Lerninhalte dem staatlichen Lehrplan.

Besuche in wissenschaftlichen Laboratorien und Institutionen können die Lehrinhalte ergänzen.

Übersicht über die Lerninhalte (Schwerpunkte) im Fach Chemie

7. Klasse: Verbrennung, Kalk und Kalkbrennen, Indikatoren, Säuren und Laugen, Metalle

8. Klasse: Gewinnung, Bedeutung für den Menschen und Eigenschaften von Kohlehydraten, Eiweißen und Fetten

9. Klasse: Organische Stoffe und Umwandlungsprozesse sowie ihre technische und alltägliche Anwendung, Fotosynthese, Zellatmung, Gärung und Folgeprodukte, Destillation, Ester und Aromastoffe

10. Klasse: Polarität „Säure-Base“, Neutralisation, Kristallbildungen der Salze, Diffusion und Osmose, eigenständiges Experimentieren (Gruppenarbeit)

11. Klasse: Grundlegende Gesetzmäßigkeiten, Einführung der Formelschrift anhand der quantitativen chemischen Gesetzmäßigkeiten, qualitative Betrachtung chemischer Elemente, Periodensystem, Atommodelle

12. Klasse: Anwendung und Diskussion von chemischen Modellvorstellungen (Atommodelle, Bindungsmodelle), Organische Chemie, Biochemie

Besuche in wissenschaftlichen Laboratorien und Institutionen sowie eigenständiges Experimentieren im Rahmen des Unterrichts können die Lehrinhalte ergänzen.

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