Eurythmie (griechisch: eurhytmia – das richtige Verhältnis, Ebenmaß, schöne Bewegung) ist im Jahr 1912 durch Rudolf Steiner und Lory Maier- Smits entwickelt worden.
Im öffentlichen Kulturleben ist sie seitdem durch Eurythmieaufführungen unterschiedlicher Genres und Nationen an vielen Orten weltweit in Erscheinung getreten. Im medizinischen Bereich nimmt die „Heileurythmie“ als anerkannte Therapieform ihren Platz ein. Seit 1919 wird Eurythmie als reguläres Fach an den Waldorfschulen von der 1. – 12. Klasse unterrichtet.
Eurythmie ist in Bewegung und Ausdruck umgesetzte Sprache zu Dichtung und zur Musik. Die Eurythmie fördert seelische Flexibilität, Einfühlungsvermögen, Geschicklichkeit, Empfindungsstärke und Mut zum persönlichen Ausdruck.
In der Unterstufe bewegen sich die Schüler zu Märchentexten und bildhaften Geschichten, entwickeln gut koordinierte Bewegungen und lernen sich in Gruppenchoreografien harmonisch einzuordnen. In der Mittelstufe wird unter Berücksichtigung des eigenständigen Mitwirkens das ausdrucksvolle Gestalten der Gesten zu Gedichten, literarischen Texten und Musikstücken eingeübt. Weiterhin wird verstärkt mit Stäben, Tüchern und Kugeln gearbeitet und es werden komplizierte Geschicklichkeitsübungen durchgeführt. In der Oberstufe wird in verstärkter Form individualisiert geübt. Die Schüler lernen den Leib als Ausdrucksinstrument zu ergreifen. Es bilden sich Ensembles in den Klassen, die große musikalische Kompositionen aller Epochen – von Klassik bis Pop – und die Umsetzung von Gedichten und humoristischen Stücken einstudieren.
Kreatives, eigenständiges Gestalten ist gefordert und führt in der 12. Klasse zum Eurythmieabschluss mit einem abendfüllenden Programm.